München - 18. März 2022 Künstliche Intelligenz (KI) begegnet uns heute sowohl im Beruf als auch in der Freizeit. Wie das die Arbeitsteilung zwischen Mensch und Maschine verändert und wie die Zusammenarbeit gelingt, diskutierte Elisabeth André, Informatikprofessorin an der Universität Augsburg, am 15. März mit mehr als 400 Zuschauerinnen und Zuschauern bei acatech am Dienstag in Kooperation mit vhs.wissen live.
Dass uns eine freundliche Stimme aus dem Bordcomputer durch die Straßen lotst, sind wir heute vom Autofahren gewohnt. Die Interaktion mit diesem KI-System beschränkt sich meist auf die Eingabe eines Reiseziels. Aus den KI-basierten Werkzeugen werden in Zukunft kommunikative Interaktionspartner. Elisabeth André, Leiterin der Arbeitsgruppe „Arbeit/Qualifikation, Mensch-Maschine-Interaktion“ der Plattform Lernende Systeme, forscht zu virtuellen Assistenten und Robotern, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz kommunizieren und interagieren: Mit einem kommunizierenden Avatar üben Medizinstudentinnen und -studenten vor ihrem Computer das Gespräch mit Patienten. Ein virtueller Dolmetscher auf dem Bildschirm übersetzt Gespräche für Gehörlose in Gebärdensprache. Ein interaktiver Roboter leistet den Menschen in einem Seniorenheim Gesellschaft. Damit die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Menschen und den Robotern oder virtuellen Agenten funktioniert, müssen die KI-Systeme lernen, emotionale und soziale Fähigkeiten zu simulieren und zum Beispiel non-verbale Signale in der Kommunikation deuten können, erläuterte Elisabeth André. Die Nachbildung menschlicher Eigenschaften könne Stress und Unsicherheit bei der Interaktion mit Maschinen reduzieren, so die Leibniz-Preisträgerin. Sozial interaktive Roboter und ihre virtuellen Pendants können sich an den emotionalen Zustand ihrer Nutzer anpassen und entsprechend reagieren.