Startups in Stuttgart: Im Schatten der Etablierten

Stuttgart hat neben Karlsruhe in Baden-Württemberg das größte Gründer-Potenzial. Doch Startups in Stuttgart blieben lange unter dem Radarschirm. IdeenwerkBW-Gastautor Nils Högsdal, Entrepreneurship-Professor an der Hochschule der Medien (HdM), erklärt, wie dank der Anhäherung von Etablierten an die Startup-Kultur die Dinge in Bewegung kommen:
Vor wenigen Jahren bekam ich von einem deutschsprachigen Mitarbeiter eines Accelerators im Silicon Valley zu hören: „Aus Stuttgart kommt einfach nichts.“ Das stimmt: Bei uns gibt es kein kein Wimdu, keine Lieferhelden und wie die bekannten Startups aus dem Konsumbereich heißen. Auch die Kultur in der Szene ist eine andere: Es treffen sich eben in den einschlägigen Kneipen der Bosch-Ingenieur mit dem Medieninformatiker, der jetzt irgendetwas mit Connected Cars macht. Und klar: Da sind auch Gründer, aber sie sind eben nicht unter sich. Startups in Stuttgart sind anders.
Geht es den Leuten in der Region einfach zu gut, um Startups in Stuttgart zu Gründen? Absolventen können sich die Jobs aussuchen, und gefühlt sind für viele der (ingenieurswissenschaftlich geprägten) Stuttgarter Disziplinen die mentalen Hürden für die Gründung eines Startups größer als anderswo. Zudem erinnert man sich ja immer noch an die spektakulären Zeiten der New Economy, als ein Stuttgarter Unternehmen namens Brokat eine Marktkapitalisierung im Bereich der Lufthansa hatte, um dann wenig später zu implodieren. Warum sollte man Startups in Stuttgart gründen, wenn der Ingenieur bei Bosch traumhafte Bedingungen für seine (Grundlagen-)Forschung findet, wenn sich der Tüftler bei Hidden Champions wie Fischer und Kärcher austoben kann und der Betriebswirt bei Daimler und Trumpf spannende Finanzdienstleistungen für reale Produkte gestaltet? Weiter hier:
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