Der Schlüssel zur digitalen Transformation – Teil 1 (DigitalSüdwest2025)

Scheinbar beherrschen US-Größen wie Google, Facebook & Co. unsere digitale Welt. So stellt sich die Frage, wie sich Deutschland hier schlägt. In der Studie „Kompetenzen für eine digitale Souveränität“, vorgestellt auf dem Digital-Gipfel in Ludwigshafen, beleuchten das Forschungszentrum Informatik, Accenture und Bitkom Research den hiesigen Stand des digitalen Wandels und Potenziale für mehr Handlungsfähigkeit. „Digitale Souveränität“ bedeutet dabei laut Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries, „dass unser Land digitale Produkte und Dienstleistungen nutzen kann, ohne sich in Abhängigkeiten zu begeben oder Sicherheits- und Datenschutzinteressen zu beeinträchtigen.“

Die Studie, Basis für die Digitalstrategie der nächsten Legislaturperiode, gliedert die Digitalisierung für ein differenziertes Bild in sieben Bereiche: IT- Sicherheit, Software-Architekturen und Anwendungen, Umwelt-Technik-Interaktion (inklusive Internet der Dinge), Hardware-Architekturen und Infrastrukturen, Data Analytics und Machine Learning, Methoden und Tools zur Entwicklung digitaler Technologien sowie Technologien für das Management von Daten, Anwendungen und Diensten.

Das Fazit: Die digitale Souveränität Deutschlands befindet sich „insgesamt auf einem akzeptablen Niveau“ – ein eher laues Zeugnis. Eine begleitende Umfrage unter 356 Experten ergab laut Bitkom Research: Auf der Skala von 1 (weltweit führend) bis 5 (abgeschlagen) schätzte man die Kompetenzen zu „Umwelt-Technik-Interaktion“ und „IT-Sicherheit“ mit 2,4 bzw. 2,5 am besten ein. Schlusslicht war der Bereich „Hardware-Architekturen und Infrastruktur“ mit Note 3,3.

Digitale Souveränität scheint für Deutschland damit erreichbar, wenngleich ein Stück weit entfernt. Doch der IT-Markt ist längst globalisiert: Smartphones aus China, ERP-Software aus Deutschland, Cloud-Services aus aller Welt – globaler wird’s nicht. Unternehmen sollten deshalb nicht auf eine „deutsche digitale Infrastruktur“ warten, sondern sich auf Datenhoheit konzentrieren: Auch sensible Daten sind sicher, wenn sie nach dem Stand der Technik verschlüsselt sind. Der Schlüssel zur Digitalisierung ist damit eben das: ein – digitaler – Schlüssel. Mehr dazu in Kürze im Teil 2.